Buttmaul vor dem Elvis-Presley-Weg in Bremerhaven: Wittschen, Schemien, Voos, Kaleschke
Ottos Imbiss Bremerhaven
Buttmaul vor einem irakischen Schiff in Bremerhaven: Kaleschke, Wittschen, Schemien, Voos
Jochen Voos im Proberaum
Marco Schemien und Ole Kaleschke im Proberaum
Mirko Wittschen im Proberaum
Songnotizen Buttmaul
Starschnitt Marco Schemien Teil 1
Starschnitt Marco Schemien Teil 2
Starschnitt Marco Schemien Teil 3
Buttmaul im Bremerhavener Kleingartengebiet. Schemien, Wittschen, Voos, Kaleschke
Jochen Voos
Buttmaul vor einem irakischen Schiff in Bremerhaven: Voos, Wittschen, Schemien, Kaleschke

mauscursor > bildunterschrift
fotografie: sabine roehl





buttmaul *1993 — †1999
from fake-grunge to
grundrechenarten-rock


na und? (alfred e. neumann)


neues aus entenhausen
man hat sich die mühe gemacht und ein geiles pressearchiv mit zeitungsschnipseln zusammengestellt. schöne kuriositäten, beknackte bilder, zweifelhafte fakten. als online-diaschau und für nerds zum download:
pressespiegel als diaschau [online, klick in rechten bzw. linken bildbereich für vor und zurück]
pressespiegel als PDF [5 MB]

the dirk kusche recordings [1999]
TheDirkKusche-Recordings.zip [12,4 MB]
CandyBone.mp3
Get Out.mp3
I'm Waiting.mp3
Instrumental.mp3
Things That Fly.mp3
Turn It Off.mp3

This Is 33rpm Records – labelsampler [1997]
Shrinkage.mp3

the swen meyer recordings [1995]
TheSwenMeyer-Recordings.zip [21,5 MB]
Stranded.mp3
Caught.mp3
Eyes II.mp3
She`s Cool.mp3
Planet Day.mp3

videoclips / lifeauftritte
Caught – Live in der Sonnenstraße Bremerhaven 1995 [youtube]
Ten – Live in der Wohnwelt Wunstorf 1997 [youtube]
Shrinkage – Live in der Wohnwelt Wunstorf 1997 [youtube]

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zum geleit
die geilen namen waren alle schon weg.
wir wollten einen tollen indierock-act gründen und die geilen bandnamen waren alle schon weg – ein verzweifelter rechtfertigungsversuch für einen ziemlich debilen namen. buttmaul. buttmaulbuttmaulbuttmaul. ich (ole) weiß nicht so recht wie es den anderen erging, irgendwann erschien mir der name dann doch allzu albern zu sein. da war es aber auch schon zu spät zur umkehr. die rache einer postpubertären schnapslaune.
experimente, den bandnamen english auszusprechen und dadurch aufzuwerten (»battmohl?«; meint in etwa »arschziehen«) sind ebenfalls durchweg als gescheitert anzusehen. da war man schon mal früher cool (rockband !!!) und kann doch in der gegenwart damit nicht punkten. sollte es übrigens unter den lesern menschen geben, die ähnliche traumatische erfahrungen mit bandnamen gemacht haben, würde ich mich über eine kurze nachricht sehr freuen …
»yeah. du hast früher in einer band gespielt? respekt! und – wie hiesst ihr denn? vielleicht habe ich euch ja mal irgendwo gehört …« »äh. ja. [herumdrucksend] ... buttmaul.« »… [betreten] aha achso. cool.« »äh hey, die geilen namen waren alle schon weg. der sound war aber eeecht ganz okeh ... für damals.«

auf dem pausenhof der gitarrenmusikschule wird man ja mit so einem namen bestenfalls milde belächelt. aber wenigstens nicht verkloppt. vor allem, wenn man sich – so wie wir – eh nicht allzuweit von der ecke mit den spielgeräten wegbewegt. zur reputation beispielsweise als gefürchtete schlägerbande oder saucoole opinionleader hätte es bei schemien, jochen, mirko und mir ja eh nicht gereicht … naja. im nachhinein bin ich fast ein wenig traurig darüber, dass es damals gerade nicht en vogue war, sich als musiker extra kampfnamen zu geben. das wäre wenigstens konsequent uncool gewesen.

um diese ganzen ausgelatschten musikschul-allegorien auf den punkt zu bringen, eine kurze bilanz: wir sind als band kurz nach der rockgrundschule abgegangen – hatten allerdings dort schon diese tollen aktenkoffer mit zahlenschloss, während alle anderen noch mit scout-tornistern rumgelaufen sind. im gegenzug haben wir im sportunterricht regelmäßig absichtlich den turnbeutel vergessen, damit wir in unterwäsche mitmachen durften.

merke: erst wenn man einer sache einen namen gibt, fängt diese an zu existieren. und: menschen mit bescheuerten vornamen werden als kinder öfter vermöbelt als andere.


look at us! we formed a band!
bremerhaven. die neunziger haben gerade begonnen. grungerock wird in kürze das ganz große ding. wir haben 1992/93 beschlossen, dass wir eine musikgruppe sein sollen. ich hatte damals gerade mein abi gemacht. mirko und ich haben konzerte im kuz rotersand mitorganisiert, meine schulfreunde jochen und schemien waren da auch immer. viele bands. aus übersee und vom kontinent. alles laut. viel hardcore – das gebot der stunde. auch machen wollen.

wir haben dann einfach losgelegt. ein name muss auch her (s.o.). instrumente besorgt. ok. wer spielt was?
schemien war der einzige, der vorher banderfahrung hatte: er hatte durch faster woyzeck ordentlich street credibility wegen seiner – sagen wir mal – alkoholisiert-charismatischen/dadaistischen bühnenauftritte. die haben aber mehr so pop gemacht. co-sängerin sabine war toll aufregend.
also: schemien gesang. jochen gitarre. mirko schlagzeug. bass sieht übersichtlich aus – nehm ich. proberaum her. dann los. sich mit den instrumenten vertraut machen und titel schreiben in einem. erster richtig öffentlicher auftritt (unser zweiter überhaupt) nach ungefähr vier monaten im vorprogramm einer amerikanischen band im rotersand. fünf titel runterholzen. dann die hälfte noch mal wiederholen. ich möchte den bemitleidenswerten zuhörern, die damals eine emulsion mit unseren bekanntenkreis gebildet haben, hiermit nachträglich mein mitgefühl ausdrücken. und für ihren durchhaltewillen danken. stalingrad. wir auf jeden fall geilo gefühlt. die nordsee-zeitung/markus wittpenn schrieb wohlwollend irgendwas wie »rumpelnder hardcore mit oi!-einflüssen« – was sich leicht als ermunterung oder gar aufforderung zum weitermachen missverstehen ließ. sogar ein foto gab es.
was geht, alter?


we are on a road to nowhere
wir haben dann ziemlich regelmäßig zwei- bis dreimal pro woche geprobt. der neue proberaum in der sonnenstraße war damals wirklich ne eins, nämlich vormals die bar in einem ehemalige kino. songs produzieren. periodisch regionale auftritte. mit anderen worten: die maschine lief wie geschmiert. auftritte in allen denkbaren bremerhavener venues: immer wieder kulturzentrum rotersand. alle möglichen jugendzentren: der lehetreff, der folktreff, das haus der jugend, das freizeitzentrum grünhöfe. um nur die schillerndsten zu nennen. desweiteren auch schulen: die schollschule, das schulzentrum mitte, das gemischte internat in bederkesa …
gespielt haben wir auch bei eher bizarren events wie der glitzi »bandbowle«, auf der sonntäglichen deich-freiluft-rockbühne vom »rockzyklus bremerhaven e.v.« (oder habe ich das nur geträumt?) … evtl. auch straßenfeste? ... letzteres in meiner erinnerung unpassende veranstaltungen mit einer heterogenen mischung fremdartiger anderer acts.
an dieser stelle nicht unerwähnt blieben sollen auch gelegentliche privatkonzerte zuhause (hallo fährstraßen-wg, hallo kaleschke-hg, hallo sven hönig). bizarr irgendwie. danke dafür.
als weitere hotspots wären zu nennen: die besetzte baracke in der bremerhavener hafenstraße, das yesterday, die stadthalle brake (!) und das glamouröse kleinensiel-festival. drüben auf der anderen weserseite bei nordenham. nach dem konzert in brake habe ich übrigens das einzige mal in den ganzen jahren eine girl-telefonnummer bekommen. als ich den zettel stolz präsentiert habe, hat schemien der hund sie mir entrissen. und zerkaut. findet der heute noch komisch.


berlin, nienburg
schemien, jochen und meine wenigkeit haben dann nach bremen rübergemacht, mirko nach hamburg. unser aktionsradius hat sich dann doch noch erheblich erweitert: konzerte in bremen (toll: schlachthof bremen, buchtstraße [u.a mit avail !!!], grünenstraße), kiel, leverkusen, düsseldorf, berlin. undundund. nienburg. wunstorf. um nur einige zu nennen.
zeitgleich entwickelte sich in bremerhaven die 33rpm-szene, inkl. dem großen festival im ehemaligen stadtbad, einer der besten locations ever. da ging einiges.
zunehmend haben wir uns bemüht, musikalisch stringenter zu arbeiten. die – äh – emo-ansätze der anfangszeit sollten eher in richtung math-rock getrieben werden. so lautete ein vorsatz. ist nicht so richtig was draus geworden. wir haben vom gestus her weiterhin eine mischung aus pathos, coolness und komik zelebiert. im nachhinein eine rezeptur, die noch nirgendwo so richtig gut funktioniert hat. hätte uns ruhig mal jemand eher bzw. eindringlicher vermitteln können.
immerhin: ich habe heute die damaligen fanzine- bzw. zeitungsausschnitte angeschaut. aha. oho. buttmaul wurde von den (gekauften?) kritikern manchmal geschätzt. und von den konsumenten und der konkurrenz gefühlt verlacht.


say hello wave goodbye
wir haben das projekt zwar mit der zeit musikalisch zwar immer ernster genommen – auf der anderen seite sind neue leidenschaften dazugekommen. so dass immer weniger zeit für die musik blieb. künstlerische differenzen machten dann ein auseinandergehen unausweichlich. wir mögen uns heute aber immer noch?

soweit erstmal. tschüß und danke! wer noch tolles material hat, her damit!
saugt euch die songs runter, checkt die videos. und schreibt mal. ist ja jetzt zehn jahre her; da könnt ihr ruhig sagen, dass ihr uns geil findet.
man sieht sich.

jochen, mirko, ole und schemien
buttmaul@nonworks.com


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rec and play
es existieren noch live- bzw. proberaum-mitschnitte als kassetten. qualitativ fragwürdig. ernsthaft aufnahmen gemacht haben wir hingegen zweimal:
— mit swen meyer. im keller von max schröders elternhaus. wir haben eine mediokre 7” single damit gemacht, released auf 33rpm records. andere tracks sind auf eher obskuren tapesamplern veröffentlicht worden.
— in dirk kusches bremer kuschelrockstudio. mit diesen aufnahmen versuchten wir ein label zu finden. ein song ist dann immerhin auf dem squeal of blurr-sampler erschienen. in dieser zeit haben wir unseren kreativen zenit erreicht. als uns das bewusst wurde, haben wir uns schnell aufgelöst. stirb schnell leb jung.


discografie
1996 stranded / she's cool 7"
1997 33rpm labelsampler, bremerhaven
1999 squeal of blurr sampler, düsseldorf
1996 tapesampler revolution inside, bonn
1997 tapesampler trapdoor records, kiel


pressestimmen
»geiler mackerrock. aber ohne eier. und ganz offensichtlich gemacht von heulsusen.«
»die zukunft des jazz umkommend«
»nation of ulyssees’ 13 point-program to destroy america trifft mit shellacs live at action parc und hüsker düs land speed record auf quicksand, descendents, minutemen und fugazi. alle zusammen feiern eine erregende party. buttmaul haben allerdings hausverbot und müssen draußen bleiben. für immer.«


to-do-liste
deutsche texte probieren
tolle merchandise-artikel entwickeln
bühnenpräsenz aufbrezeln


unsere bucklige verwandschaft:
lab test baby, p. orange, faruk green, diet fishmilk, adultland, negativ nein, plastic cars for plastic people, shattered dreams, rotte chora und chattahoochee, die uns den spango-bandnamen-award streitig machen wollten.


die kollegen:
quest for rescue, pendikel, systral, queerfish, grim skunk, trusty, youth tribe/bandit jazz